Stadtpark und
Postneubau

Am
Orisbach

«Das Projekt schafft städtebauliche Klarheit und ermöglicht sowohl auf der Ebene Bahnhof wie auch auf der Ebene Allee die vorhandenen Qualitäten im öffentlichen Raum zu aktivieren»

 

«Das heutige Postgebäude mit seinem grossen Fussabdruck weicht einem Wohn- und Geschäftshaus. So wird der Orisbach von seiner Überdeckung befreit und es kann ein natürlicher Stadtpark für die Bevölkerung entstehen, ein Park statt ein Parkplatz.»

«Der Freiraum am Orisbach ist ein Multitalent. Er holt eine verborgene Qualität Liestals – den Bach – ans Licht. Er verbindet Stadtteile und Menschen, verbessert das Stadtklima, macht das Wasser zugänglich. Ein robuster Freiraum und Stadtraum für alle. Eine Investition in die Zukunft!»

«Das gemeinsam mit der Post erarbeitete Projekt schafft einen Stadtpark der für alle Menschen, jeglichen Alters, erlebbar wird.»

«Die Menschen und deren Bedürfnisse stehen im Zentrum der Stadtentwicklung. Nun bietet sich die einzigartige Chance die heute miefige Allee in einen attraktiven Stadtpark zu verwandeln. So entstehen ein einzigartiger Aufenthaltsort und Treffpunkt für Familien, Stedtli-Kundschaft sowie Arbeitnehmende. Gleichzeitig geben wir dem Orisbach und der Natur ihren Raum zurück und schützen uns so vor Hochwasser. Diese Chance sollten wir packen.»

«Mit diesem einzigartigen Projekt schaffen wir Mehrwerte und sehr gute Möglichkeiten für unsere Zukunft im Zentrum.»

Zusammen mit dem Ersatz des bestehenden Postgebäudes wird die Allee zu einem Begegnungs- und Aufenthaltsort umgestaltet. Der Postplatz erhält mit dem Neubau einen architektonisch stimmigen Abschluss. Zwischen Bahnhof und Altstadt entstehen neue Sichtverbindungen. Die Wegeführung wird neu gestaltet und schafft eine intuitive Orientierung. Ein frei fliessender Orisbach, attraktive Grünflächen und die klaren Wegverbindungen schaffen einladende Zugänge ins Stedtli. Ein öffentlicher Lift ermöglicht den barrierefreien Zugang in die Allee und in die Altstadt. Der Postneubau und der Stadtpark werten gemeinsam die für Liestal wichtige Verbindungsstelle auf. Die beiden meistfrequentierten Orte werden miteinander verbunden.

Voraussetzungen

Das Projekt «Am Orisbach» ist sehr komplex und kann nur als Ganzes umgesetzt werden. Der Ersatz des heutigen Postgebäudes schafft Raum für den neuen Stadtpark und ermöglicht die Freilegung des Orisbachs. Gleichzeitig kann der Neubau nur mit einem neuen Bachverlauf verwirklicht werden. Beide Projekte bedingen sich und gewährleisten nur gemeinsam den notwendigen Hochwasserschutz.

Der neue
Stadtpark

Mit dem neuen Stadtpark (Gestaltung Fontana Landschaftsarchitektur) wird der Orisbach ausge­dolt und renaturiert, wodurch die ökologische Vernetzung verbessert und der Hochwasserschutz gesichert ist. Die bestehende Lindenreihe an der Allee wird soweit möglich erhalten und ergänzt. Im Schatten der Bäume spannt sich ein attraktiver und multifunktionaler Platz auf. Eine grosszügige Sitztreppe, die zum verbreiterten Orisbach führt, lädt zum Verweilen ein. Längs des Orisbachs führen Wege unter der Poststrasse und der Bahn ins Naherholungsgebiet des Oristals. Der bestehende Geländesprung zwischen Allee und Bahnhofsplatz wird mit den neuen Wegever­bindungen zu einer grünen Promenade.

Der
Postneubau

Der markante Neubau wurde vom Architekturbüro Christ & Gantenbein entworfen. Das Gebäude ergänzt und fasst städteräumlich überzeugend die Gruppe solitärer Bauten am Bahnhofsplatz. Zusammen mit dem Palazzo, dem Kantonsgericht und dem pavillonartigen, ehemaligen Café Post definiert es den neuen Ankunftsort in Liestal. Der Postplatz findet in der Setzung und Kubatur des Gebäudes einen identitätsbildenden Abschluss.

Der Fussabdruck ist bewusst beschränkt, um Baumasse und Stadtraum in einem ausgewogenen Verhältnis zu halten und eine nachhaltige Verdichtung am Bahnhof sicherzustellen. Mit der Positionierung und der Umverteilung des Volumens stellt der Neubau ein Gleichgewicht zwischen moderner Stadt, Orispark und Stedtli her. Zudem ergeben sich neue Sichtverbindungen vom Bahnhof zur Altstadt.

Die Höhe des Postgebäudes ist bereits im Studienauftrag bewusst gewählt und wurde im Zuge der Quartierplanerarbeitung in einer Interessensabwägung nochmals überprüft. Da der Bau den Abschluss des Bahnhofcorsos bildet, sind die 6 Vollgeschosse plus Attika und die maximal 25 Meter Gebäudehöhe städtebaulich angemessen. Das Gebäude schafft ein Gegenüber zum Hochhaus der SBB und reiht sich im Stadtraum stimmig in die übrigen Bauten am Bahnhof Liestal ein. Die Planungspartner, die Post und die Stadt Liestal entschieden gemeinsam, die Höhe beizubehalten. Auch wirtschaftlich ist der Erhalt der Gebäudehöhe nötig. Das komplexe Projekt könnte mit einer weiter reduzierten Nutzfläche nicht umgesetzt werden, wodurch das Gesamtvorhaben in Frage gestellt wäre.

Durch die Gliederung in Sockel und bahnhofseitigen Hochbau bildet das Gebäude zum Stedtli die ursprüngliche Topografie mit architektonischen Mitteln nach. Der zweigeschossige Sockel ist dabei Teil des Terrains und der neu geformten Flussterrasse. Zusammen vernetzen sie die Lebensräume der Stadt. Das neue Quartier am Bahnhof und die Altstadt werden als ebenbürtige Teile erlebbar.

Von der grosszügigen Terrasse geht der Blick über der Park und rückt die Altstadt in den Fokus der Aufmerksamkeit. Zur Terrasse hin liegen öffentliche Nutzungen wie Gastronomie, Poststelle oder Läden. In den Obergeschossen sind Wohnungen und/oder Büroräumlichkeiten vorgesehen.

Insgesamt gestaltet das Postgebäude einen neuen Übergang zur Altstadt und schafft klare Orientierungen. Er verbessert städtebauliche Beziehungen, generiert öffentliche Räume und ermöglicht den neuen Stadtpark.

Das Stedtli und das neue
Zentrum am Bahnhof
wachsen zusammen

Die Verbindung zwischen Bahnhof und Altstadt wird aktiviert. Gut beleuchtete Wege und Plätze schöpfen das Beziehungspotential aus und lenken die Fussgängerströme direkt ins Zentrum.

Es entstehen grosszügige, öffentliche Aufenthaltsflächen mit attraktiven Wegführungen. Eine neue breite Treppe führt von der Terrasse hinunter zu Allee und von dort direkt zum Elefantentor. Eine zweite direkte Wegverbindung führt durch die neu gestaltete Allee über die Freihofgasse in die Rathausstrasse.

Die öffentlichen Parkplätze werden aus der Allee ins Parkhaus des neuen Lüdinareals verschoben und schaffen zusammen mit dem verschlankten und neu positionierten Postgebäude Platz für den Stadtpark. Der Verkehr wird reduziert und zusammen mit dem heute fehlenden Zugang zum Bach wird ein attraktiver Grünraum in Liestal geschaffen.

Situation heute

... und in Zukunft

v. l. n. r.: 1. Situationsplan, 2. Postplatz, 3. Postterrasse, 4. Stadtpark (Visualisierung, mögliche Ansicht)

 

Wo heute Autos parkieren fliesst der renaturierte Bach, eine Steintreppe führt zum Wasser und es gibt Platz für Grünflächen und Bäume. Wege laden zum Flanieren ein und Sitzstufen zum Verweilen.